"Sonst verpasst Bamberg den
Anschluss"
GAL startet neuen Anlauf in Sachen
Klimaschutz
In Sachen Klimaschutz ist GAL-Stadtrat Peter Gack
ein unermüdlicher Aktivist. Nun legte er der Stadtverwaltung ein
ganzes Antragspaket vor, wie die Stadt ihren Verpflichtungen als
Mitglied im Klimabündnis nachkommen soll. "Ein Notfall-Paket,
denn sonst verpasst Bamberg den Anschluss."
Dabei spart Gack auch nicht mit bitteren
Anmerkungen: Schon vor drei Jahren habe er im Stadtrat gewarnt, dass
Bamberg viel zu wenig dafür tue, das Ziel der Klimabündnis-Städte
zu erreichen: nämlich eine Halbierung des Kohlendioxid-Ausstoßes
bis zum Jahr 2010 (im Vergleich zum Beitrittsdatum 1992).
"Klimabündnis ernst nehmen oder austreten", hatte damals
Gacks provokante Forderung gelautet. Der Umweltsenat beschloss
daraufhin mehrere Maßnahmen, "die auch mir wieder Hoffnung
gaben, es könnte sich bald etwas tun", so der
energiepolitische GAL-Sprecher. Aber rückblickend zeigt er sich
mehr als enttäuscht: Kaum ein Beschluss wurde umgesetzt. Noch nicht
einmal den versprochenen Sachstandsbericht ein Jahr später legte
die Verwaltung vor.
Nun startet der GAL-Stadtrat, der selbst bereits
zwei von Bürgern und Bürgerinnen finanzierte, großflächige
Photovoltaik-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden ins Leben gerufen
hat, einen erneuten Anlauf, um Bambergs Verantwortlichkeit für die
Luftqualität vor Ort, aber auch für den weltweiten Klimaschutz zu
untermauern.
Seine insgesamt elf Anträge betreffen den
Nahverkehrsplan der Stadt und einen möglichen Nahverkehrsverbund im
Raum Bamberg ebenso wie die Idee, Holzhackschnitzelanlagen für neue
Wohngebiete einzurichten. Die Umweltbilanz städtischer
Liegenschaften will Gack durch Energiesparcontractings verbessern
und bei Sanierungsmaßnahmen städtischer Einrichtungen künftig
immer die Installation von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen
überprüfen. Außerdem soll der Beitritt der Stadt zur
Energieagentur Oberfranken unnötigem Energieverbrauch in Gebäuden
der Stadt ein Ende bereiten. Über Bebauungspläne und bessere
Öffentlichkeitsarbeit soll seiner Meinung nach die Nutzung
erneuerbarer Energien in neuen Wohngebieten und Privathaushalten
gefördert werden.
In seinem Schreiben an OB Lauer macht Peter Gack
deutlich, dass derart verstärkte Klimaschutz-Maßnahmen auch die
heimische Wirtschaft massiv stützen. "Gerade der Bereich
Erneuerbare Energie wird vorwiegend von kleinen und ortsansässigen
Firmen getragen, die in überdurchschnittlichem Maß Arbeitsplätze
schaffen."
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