"Alarmierender Hilferuf"
Angespannte Situation an städtischen
Schulen
Mit einem dringenden Appell wendeten sich jetzt die
Personalräte der drei städtischen Schulen,
Graf-Stauffenberg-Realschule, -Wirtschaftsschule und
Eichendorff-Gymnasium, an die Mitglieder des Stadtrats: Die
Situation an allen drei Schulen sei derart angespannt, dass es auf
keinen Fall zu weiteren Personalkürzungen kommen dürfe.
Nach Aussagen der Personalräte wurden am
Eichendorff-Gymnasium 19 Klassen gebildet, obwohl das vom Stadtrat
genehmigte Budget lediglich 18 vorgesehen hatte. Nur so habe die
große Nachfrage wenigstens einigermaßen befriedigt werden können.
Um dies innerhalb des Budgets zu finanzieren, habe das
Unterrichtsangebot (vor allem Wahlfächer) drastisch gekürzt werden
müssen. In der Wirtschaftsschule, so ist dem Schreiben außerdem zu
entnehmen, gibt es sogar eine Klasse mit 39 Schülern, obwohl
gemäß staatlichen Richtlinien die Höchstgrenze bei 35 Kindern
liegt.
Die GAL-Stadtratsfraktion wertet die Äußerungen
der Lehrkräfte als "alarmierenden Hilferuf" und
beantragte nun einen ausführlichen Sachstandsbericht für die
Vollsitzung Ende November. "Wenn die Zustände an den
städtischen Schulen derart katastrophal und unzumutbar sind, muss
der Stadtrat die Konsequenzen ziehen", schreibt GAL-Stadtrat
Wolfgang Grader in seinem Antrag an OB Lauer. Er denkt daran,
nachträglich Mittel für das laufende Schuljahr bereit zu stellen,
um die Lage baldestmöglich zu entzerren und einen ordentlichen
Schulbetrieb zu ermöglichen.
Die große Zahl von Schulanmeldungen an Wirtschafts-
und Realschule war bereits vor Beginn des Schuljahres Thema im
Stadtrat. Die GAL hatte damals vier Eingangsklassen mehr beantragt,
war damit aber an der Stadtratsmehrheit gescheitert.
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