Umweltschutz als
"Selbstverständlichkeit"
Ursula Sowa (Grüne) besuchte Firma Wieland
– Vorreiter in der Branche
Dass Modernität immer auch mit Umweltschutz zu tun
hat, bewies eine Betriebsführung auf dem Gelände der Firma Wieland
in der Rodezstraße. GAL-Stadträtin und
Grünen-Bundestagskandidatin Ursula Sowa begutachtete anerkennend
die zahlreichen Anstrengungen des Bamberger Herstellers für
elektrische Verbindungen.
Seit 1997 nimmt Wieland an EMAS, einer freiwilligen
Umweltbetriebsprüfung (Öko-Audit) der EU teil. "Wir gehen
damit eine Selbstverpflichtung für Umweltstandards ein, die über
das gesetzliche Maß hinausgehen", erklärte Thomas Andres,
hauptamtlicher Umweltbeauftragter bei Wieland. Dieser
EMAS-Selbstverpflichtung unterziehe sich sonst kein direkter
Branchen-Mitbewerber von Wieland.
Franz Josef Schrauder, technischer
Geschäftsführer, erläuterte vor Ort konkrete Maßnahmen: etwa das
Direkt-Recycling von Kunststoffabfällen, die sofort wieder zu
Granulat geschmolzen werden und erneut in den Produktionsprozess
wandern. Bei der Kunststoffverarbeitung entstehende Abgase werden
direkt an der Maschine abgesaugt und gefiltert, um die Arbeiter zu
schützen und den Schadstoffausstoß zu minimieren. Auch Materialien
werden möglichst nach Umweltgesichtspunkten ausgesucht, z.B.
halogenfreie Isolierkörper, Verzicht auf Blei- und
Cadmiumverbindungen, Pulverbeschichtung statt Lackierung.
Auf die Frage von Sowa, warum Wieland nicht mehr mit
dem Image "Umweltmanagement" werbe, antwortete Robert
Wieland, Gesellschafter der Firma: "Wir sind ein
Familienunternehmen in der vierten Generation – für uns ist
nachhaltiges und umweltverantwortliches Handeln
selbstverständlich."
Dennoch wünscht man sich bei Wieland, dass
betriebliches Umweltengagement von staatlicher Seite mehr honoriert
wird. Der Leiter für Qualitäts- und Umweltmanagement, Thomas
Schmaus, erhofft sich künftig "mehr Deregulierung und mehr
Vertrauen". Ursula Sowa äußerte Verständnis und verwies auf
die im Juni beschlossene Privilierungs-Verordnung der
Bundesregierung, die EMAS-Betrieben Erleichterungen bei Verwaltungen
und Behörden zusichert. "Leider sind aber nicht alle
Unternehmen so zuverlässig. Ganz ohne Rechtsvorschriften wird man
nicht auskommen", bedauerte Sowa.
Auf die momentane Konjunkturflaute angesprochen
stellte Geschäftsführer Bernd Uckrow fest, dass auch Wieland
Einsparungen habe vornehmen müssen. Dennoch halte man an allen
Investitionsplänen fest: Derzeit baut das Unternehmen mit mehreren
Niederlassungen in Europa am Standort Rodezstraße eine neue
galvanische Abteilung mit Ausbildungszentrum. "Dem Standort
Bamberg fühlen wir uns verpflichtet."
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