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Pressemitteilung vom 29. August 2002

Umweltschutz als "Selbstverständlichkeit"

Ursula Sowa (Grüne) besuchte Firma Wieland – Vorreiter in der Branche

 

Dass Modernität immer auch mit Umweltschutz zu tun hat, bewies eine Betriebsführung auf dem Gelände der Firma Wieland in der Rodezstraße. GAL-Stadträtin und Grünen-Bundestagskandidatin Ursula Sowa begutachtete anerkennend die zahlreichen Anstrengungen des Bamberger Herstellers für elektrische Verbindungen.

Seit 1997 nimmt Wieland an EMAS, einer freiwilligen Umweltbetriebsprüfung (Öko-Audit) der EU teil. "Wir gehen damit eine Selbstverpflichtung für Umweltstandards ein, die über das gesetzliche Maß hinausgehen", erklärte Thomas Andres, hauptamtlicher Umweltbeauftragter bei Wieland. Dieser EMAS-Selbstverpflichtung unterziehe sich sonst kein direkter Branchen-Mitbewerber von Wieland.

Franz Josef Schrauder, technischer Geschäftsführer, erläuterte vor Ort konkrete Maßnahmen: etwa das Direkt-Recycling von Kunststoffabfällen, die sofort wieder zu Granulat geschmolzen werden und erneut in den Produktionsprozess wandern. Bei der Kunststoffverarbeitung entstehende Abgase werden direkt an der Maschine abgesaugt und gefiltert, um die Arbeiter zu schützen und den Schadstoffausstoß zu minimieren. Auch Materialien werden möglichst nach Umweltgesichtspunkten ausgesucht, z.B. halogenfreie Isolierkörper, Verzicht auf Blei- und Cadmiumverbindungen, Pulverbeschichtung statt Lackierung.

Auf die Frage von Sowa, warum Wieland nicht mehr mit dem Image "Umweltmanagement" werbe, antwortete Robert Wieland, Gesellschafter der Firma: "Wir sind ein Familienunternehmen in der vierten Generation – für uns ist nachhaltiges und umweltverantwortliches Handeln selbstverständlich."

Dennoch wünscht man sich bei Wieland, dass betriebliches Umweltengagement von staatlicher Seite mehr honoriert wird. Der Leiter für Qualitäts- und Umweltmanagement, Thomas Schmaus, erhofft sich künftig "mehr Deregulierung und mehr Vertrauen". Ursula Sowa äußerte Verständnis und verwies auf die im Juni beschlossene Privilierungs-Verordnung der Bundesregierung, die EMAS-Betrieben Erleichterungen bei Verwaltungen und Behörden zusichert. "Leider sind aber nicht alle Unternehmen so zuverlässig. Ganz ohne Rechtsvorschriften wird man nicht auskommen", bedauerte Sowa.

Auf die momentane Konjunkturflaute angesprochen stellte Geschäftsführer Bernd Uckrow fest, dass auch Wieland Einsparungen habe vornehmen müssen. Dennoch halte man an allen Investitionsplänen fest: Derzeit baut das Unternehmen mit mehreren Niederlassungen in Europa am Standort Rodezstraße eine neue galvanische Abteilung mit Ausbildungszentrum. "Dem Standort Bamberg fühlen wir uns verpflichtet."