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Pressemitteilung vom 17. Mfai 2002

Machtabsprachen waren ausschlaggebend

GAL zu Besetzung der Aufsichtsräte: kritische Stimmen verhindert

 

"Zwei Schritte vor und einen zurück" habe die Stadtratsmehrheit bei der Neubesetzung der Aufsichtsräte getan – so das Resümee von GAL-Fraktionsvorsitzender Ursula Sowa bei der jüngsten Fraktionssitzung. Im Gegensatz zur vorherigen Stadtratsperiode ist die sechsköpfige GAL-Fraktion als drittstärkste Kraft zwar künftig in den Gremien von Stadthallen GmbH und Stadtbau GmbH vertreten, in den von den Grünen besonders angestrebten, für Energie, Bäder und Verkehr zuständigen Stadtwerken jedoch nicht.

Das einzige Kriterium der Vergabe der Stadtwerke-Aufsichtsratssitze seien Machtabsprachen zwischen CSU und ÜBG gewesen, stellte GAL-Stadtrat Wolfgang Budde fest. "Wäre eine Abbildung der politischen Kräfte im Stadtrat das entscheidende Kriterium gewesen, hätte nach dem d'Hondt-Auszählverfahren besetzt werden müssen, wie es die GAL beantragt hat. Wäre Kompetenz das Kriterium gewesen, hätten andere Stadtratsmitglieder benannt werden müssen." So aber sei klar und deutlich geworden, dass es der CSU vor allem darum ging, ihre Mehrheit abzusichern, und den als kompetent und erfahren, aber eben kritisch geltenden GAL-Stadtrat Gack zu verhindern. Hingegen habe sich die ÜBG mit ihren nur drei Stadtratsmandaten wieder Posten sichern können. Sowas Kommentar dazu: "Das von Weinsheimer angestrebte eigene Profil der ÜBG beschränkt sich damit weiterhin auf die Rolle der Mehrheitsbeschafferin für die CSU."

Die GAL-Fraktionschefin betonte ausdrücklich, dass es der GAL nicht um Posten ginge, auch nicht um die Aufwandsentschädigungen, die von den GAL-Stadträten und -rätinnen ohnehin für die politische Arbeit der GAL zur Verfügung gestellt würden. In den Aufsichtsräten kämen aber wichtige politische Entscheidungen zustande. "Daran mitwirken zu wollen, sind wir unseren Wählern und Wählerinnen schuldig." Die GAL hätte beispielsweise die Entscheidungen zur Einstellung des Konzerthallenbusses und zur Verteuerung der Familienkarte nicht mitgetragen.

Peter Gack erinnerte daran, dass die GAL nach der Kommunalwahl 1990 bereits in einigen Aufsichtsräten vertreten war. Die GAL habe damals ihren Wahlslogan "Damit man draußen weiß, was drinnen los ist..." ernst genommen und Beschlüsse, die andere Aufsichtsratskollegen lieber klein gekocht hätten, an die Öffentlichkeit gebracht. Daraufhin habe man die GAL schnell aus den Gremien "herausgekickt".