Alles offen beim ICE
GAL: Schröder-Versprechen nur
Wahlkampf-Getöse
"Außer dass Bundeskanzler Schröder eine paar
politische Seifenblasen von sich gegeben hat, gibt es eigentlich
nichts Neues zur ICE-Neubaustrecke." So fasste GAL-Stadtrat
Peter Gack seine aktuellen Informationen zusammen.
Als Schröder vor kurzem öffentlich verkündete,
dass die Bundesregierung den Bau-Stopp für die ICE-Strecke
Nürnberg-Erfurt aufheben werde, hatte das zahlreiche
Umweltverbände und betroffene Bürger und Bürgerinnen
aufgeschreckt. Auch die GAL-Stadtratsfraktion fragte sofort bei dem
bündnisgrünen Bundestagsabgeordneten Albert Schmidt nach, der auch
im Aufsichtsrat der Bahn vertreten ist. Von ihm erhielt die GAL nun
eine nach Worten Gacks "vorerst beruhigende" Antwort.
Schröders Äußerungen seien mit Bündnis 90/Die
Grünen als Koalitionspartner in keinster Weise abgesprochen
gewesen, so Schmidt an die GAL. Eine Finanzierung des kompletten
Neubaus für 7 Milliarden Euro sei alles andere als greifbar.
Ebensowenig stünde momentan Geld für einzelne Teilstrecken zur
Verfügung. Überdies sind laut Schmidt seit dem Baustopp keine
Veränderungen eingetreten und auch "keine neuen
Wirtschaftlichkeitsberechnungen bekannt" geworden.
Albert Schmidt wertet Schröders Äußerungen
deshalb "lediglich als politische Absichtserklärung" des
SPD-Vorsitzenden, wie sie im Wahlkampf üblich sei. Eine
tatsächliche Entscheidung, darauf weist er mit Nachdruck hin, werde
aber erst mit den Haushaltsberatungen für das Jahr 2003 fallen,
also nach der Bundestagswahl.
GAL-Stadtrat Gack betonte, dass sich die Bamberger
Grünen weiterhin für einen Ausbau der auch vom "Besseren
Bahnkonzept e.V." befürworteten Alternativstrecke über
Coburg-Suhl-Ilmenau-Erfurt einsetzen werde. "Diese Trasse ohne
Tunnels und Talbrücken wäre viel landschaftsschonender, greift
bestehende Bahnstrecken auf, ist deutlich billiger und bindet mehr
Siedlungsgebiete an den Bahnverkehr an", so Gack.
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