Bürger fragen und mitentscheiden lassen
GAL-Plenum diskutierte Ideen für
"aktive Bürgerstadt Bamberg"
Bamberg soll eine aktive Bürgerstadt werden. Dies
wünscht sich zumindest die GAL, die sich diesem Ansatzpunkt in der
kommenden Amtsperiode verstärkt widmen will und damit auch auf
ihren Wahlplakaten mit dem Slogan: "Sie bestimmen die
Richtung" wirbt.
"Die Grundidee ist eigentlich ganz einfach.
Bürgerinnen und Bürger sollen von Betroffenen zu Beteiligten
werden", erklärte GAL-Stadtrat Wolfgang Budde auf dem letzten
Plenum der Grün-Alternativen. Von der Verwaltung sei hierfür
jedoch zukünftig ein neues Aufgabenverständnis gefordert. Sie
trete weniger als Entscheidungsorgan, sondern vielmehr als
Moderatorin auf. "Eine moderne Verwaltung informiert die
Öffentlichkeit, mobilisiert die Bürgerschaft, ermutigt zu Ideen
und vernetzt verschiedene Initiativen. Resultat sind dann oftmals
Entscheidungen, die auf hoher Akzeptanz und Kompetenz beruhen und
somit im Endeffekt der Stadt auch Kosten sparen",so Budde.
Andreas Becker, Stadtratskandidat für die GAL,
verwies in diesem Zusammenhang auf die überwiegend positiven
Erfahrungen im Rahmen der Lokalen Agenda 21, insbesondere beim
Stadtteilforum in Gaustadt. Für weitere Stadtteilforen, die in
enger Zusammenarbeit mit den Bürgervereinen durchgeführt werden
sollen, werde sich die GAL daher stark machen.
Auf positive Resonanz bei der GAL stieß auch die
erst jüngst ins Leben gerufene Zukunftswerkstatt zur Kinderarmut.
"Insbesondere innerhalb des Sozial- und Umweltreferats wird
verstärkt auf die Einbeziehung der Bürgerschaft gesetzt. Bei
anderen Referaten, aber auch beim Oberbürgermeister, ist leider
immer wieder neu Überzeugungsarbeit zu leisten", erklärte
Becker. Positiv hervorgehoben wurde zudem das Gartenamt, das bei der
Erstellung und Sanierung von Kinderspielplätzen die Anwohner und
v.a. die Kinder mit einbeziehe. Dieses Engagement hatte die GAL vor
zwei Jahren bereits mit der Vergabe ihres Agenda-Preises gewürdigt.
GAL-Vorstandsmitglied und Stadtratskandidatin
Christine Laaser stellte eine Idee vor, die in anderen Kommunen
bereits Wirklichkeit ist: eine Anlaufstelle für aktives Ideen- und
Beschwerdemanagement. "In Braunschweig, Jülich und im
Landkreis Osnabrück werden die Bürger, die sich beschweren, nicht
als lästiges Übel empfunden, sondern ernst genommen", so
Laaser. Beschwerden aus der Bürgerschaft würden nach einem
ausgeklügelten System weitergeleitet und nach einiger Zeit erhalten
die Beschwerdeführer eine Rückmeldung des zuständigen Amtes.
"Die Infothek im Rathaus würde sich geradezu perfekt dafür
anbieten, diese Idee auch in Bamberg zu verwirklichen",
erklärte Laaser.
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