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Pressemitteilung vom 30. Januar 2002

Sowa will Lauer auf Trab bringen

Stadt soll aktive Vermittlerin für EU-Fördermittel sein

 

"Endlich scheint man sich in der Verwaltung strukturiert mit der Möglichkeit auseinanderzusetzen, Fördermittel im Rahmen der EU-Osterweiterung nach Bamberg zu holen." So reagierte die Vorsitzende der GAL-Stadtratsfraktion Ursula Sowa auf einen Brief des Oberbürgermeisters, in dem dieser aus seiner Sicht die Aussichten der Stadt auf EU-Gelder zustammenstellt.

Noch auf einen Antrag der GAL vom Oktober letzten Jahres hatte OB Herbert Lauer mit großer Zurückhaltung reagiert und erklärt, dass "die Region Bamberg-Forchheim nicht auf eine Untersützung durch die Regionalförderung der EU oder des Freistaates zählen" könne. Seine Begründung: Die Region liege bei keiner Fördermaßnahme im Rahmen der EU-Osterweiterung in den dafür ausgewählten Grenzgebieten. Damit wollte sich Ursula Sowa jedoch nicht zufrieden geben – und auf ihr nochmaliges Nachfragen räumte Lauer nun doch ein, dass es einige Fördertöpfe gebe, die auch für Bamberg abrufbar sind.

Bereits eine Überprüfung hat der OB bei dem EU-Jugendprogramm "Youth" veranlasst, das beispielsweise Freiwilligendienste, Jugendbegegnungen oder gemeinsame Jugend-Aktionen auf europäischer Ebene fördert. Weiterhin positiv bewertet Lauer in dem Brief an die GAL die verbesserten Zinskonditionen für das bayerische Mittelstandskreditprogramm, das Handwerksbetrieben sowie kleinen und mittleren Unternehmen bei Investitionen und Existenzgründungen zugute komme. Hier regt Ursula Sowa nun in einem Antwortschreiben an, das Amt für Wirtschaft solle zusammen mit dem Landkreis und dem Innovations- und Gründungszentrum eine Infomationsveranstaltung abhalten, um den in der Region ansässigen Betriebsinhabern Hilfestellung zu geben.

Schließlich erwähnt Lauer ein 15-Mio-Euro-Projekt für klein- und mitelständische Unternehmen und grenzübergreifende Zusammenarbeit. Lauer verweist in seiner Stellungnahme allerdings darauf, dass hierfür nur die Handwerks- und die Industrie- und Handelskammern antragsberechtigt seien und "die Stadt Bamberg auf dieses Programm daher keinen Zugriff" habe. Als "ärgerlich" bezeichnet Ursula Sowa in ihrem Antwortschreiben diese Reaktion des Oberbürgermeisters: "Es geht doch nicht darum, auf welchem Weg oder auf wessen Antrag Geld in die Region kommt, sondern dass es kommt." Für die Stadt müsse es eine Selbstverständlichkeit sein, sich hier sofort mit den Kammern an einen Tisch zu setzen und deren Projektentwicklung tatkräftig zu unterstützen. "Was kann aktive Wirtschaftsförderung denn anderes bedeuten, als Impulse zu geben, Ideenprozesse zu begleiten und Hilfestellung zu geben?" fragt Sowa und schlägt einen "Runden Tisch" mit den Wirtschaftskammern vor.

Die GAL-Fraktionschefin hofft nun, dass es in der Stadtverwaltung nicht dabei bleibt, "intern Licht in den Förderdschungel gebracht zu haben", sondern dass öffentlich und offensiv zwischen den EU-Fonds und der regionalen Wirtschaft vermittelt wird.