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Pressemitteilung vom 17. Januar 2002

Stilvolles Shopping statt Einheitsbrei

GAL will "maßgeschneiderte" City-Passage ohne Tiefgarage

 

"Keine 08/15-Lösung, keine "Lösung von der Stange", sondern etwas "Maßgeschneidertes". Das sind die Grundsätze des Arbeitskreises Verkehr der Grün-Alternativen Liste GAL, der bei seiner letzten Sitzung das Projekt City-Passage diskutierte. "Nur ein zukunftsfähiges Gesamtkonzept wird das Areal um die Promenade langfristig attraktiv gestalten und die gesamte Innenstadt aufwerten," sagte GAL-Stadtrat Peter Gack.

Vollkommen falsch sei es deshalb, dem Herzen der Bamberger Altstadt ein Allerweltskonzept aufzustülpen. Es komme vielmehr darauf an, eine besondere Lösung für Bambergs Innenstadt mit ihrem einzigartigen Reiz zu finden, den es zu erhalten und auszubauen gelte. Das würde auch vollkommen dem aktuellen Trend im Einkaufsverhalten entsprechen – weg vom Massen-Einkaufen, hin zum stillvollen Shopping. Gack: "Nicht Einheitsbrei, sondern individuelle Ausgestaltung ist angesagt."

Die GAL stellt sich Einkaufshöfe mit kleinen, exklusiven Läden vor, wie die "Fünf Höfe" in München oder die Hackeschen Höfe in Berlin. Gerade die kleinteilige Bebauung zwischen Promenade und Langer Straße mit ihrer historischen Bedeutung biete die Gelegenheit, ein neues Einkaufsflair mit Charakter zu schaffen, so GAL-Stadträtin Petra Friedrich. Einer mit anderen Städten völlig austauschbaren Allerweltsplanung könne die GAL hingegen auf keinen Fall zustimmen.

Als absurd bezeichnete Peter Gack die Pläne, in der geplanten City-Passage 16.000 qm große Verkaufsflächen einzurichten: "Bereits ein Sattelschlepper, der rückwärts in die Hellerstraße hinein- bzw. herausfahren will, führt zu einer Totalblockade in der Langen Straße. Die Hellerstraße verkäme zu einer reinen Anlieferzone und würde Kunden und Kundinnen geradezu vergraulen."

Dr. Gerd Rudel verwies auf die massive Verkehrsproblematik in diesem Gebiet. Auch hier müsse die Innenstadt ihre vorhandenen Trümpfe ausspielen: "Und das sind eben nicht massenhaft Parkplätze wie auf der so genannten grünen Wiese, sondern ein gut funktionierender ÖPNV und einladende Orte zum Flanieren, Bummeln und Verweilen."

Eine neue Tiefgarage mit 300 bis 400 Stellplätzen – wie für die City-Passage im Gespräch - würde das bereits bestehende Verkehrschaos nur noch erhöhen und die ohnehin von Abgasen und Lärm gebeutelte Innenstadt noch stärker belasten, so Rudel. Es wäre deshalb genau ein Schritt in die falsche Richtung, den die GAL verhindern wolle. "Wir wissen, dass diese Haltung von einer breiten Mehrheit geteilt wird, die notfalls auch in einem Bürgerbegehren zu mobilisieren ist."