Stilvolles Shopping statt Einheitsbrei
GAL will "maßgeschneiderte"
City-Passage ohne Tiefgarage
"Keine 08/15-Lösung, keine "Lösung von
der Stange", sondern etwas "Maßgeschneidertes". Das
sind die Grundsätze des Arbeitskreises Verkehr der
Grün-Alternativen Liste GAL, der bei seiner letzten Sitzung das
Projekt City-Passage diskutierte. "Nur ein zukunftsfähiges
Gesamtkonzept wird das Areal um die Promenade langfristig attraktiv
gestalten und die gesamte Innenstadt aufwerten," sagte
GAL-Stadtrat Peter Gack.
Vollkommen falsch sei es deshalb, dem Herzen der
Bamberger Altstadt ein Allerweltskonzept aufzustülpen. Es komme
vielmehr darauf an, eine besondere Lösung für Bambergs Innenstadt
mit ihrem einzigartigen Reiz zu finden, den es zu erhalten und
auszubauen gelte. Das würde auch vollkommen dem aktuellen Trend im
Einkaufsverhalten entsprechen – weg vom Massen-Einkaufen, hin zum
stillvollen Shopping. Gack: "Nicht Einheitsbrei, sondern
individuelle Ausgestaltung ist angesagt."
Die GAL stellt sich Einkaufshöfe mit kleinen,
exklusiven Läden vor, wie die "Fünf Höfe" in München
oder die Hackeschen Höfe in Berlin. Gerade die kleinteilige
Bebauung zwischen Promenade und Langer Straße mit ihrer
historischen Bedeutung biete die Gelegenheit, ein neues
Einkaufsflair mit Charakter zu schaffen, so GAL-Stadträtin Petra
Friedrich. Einer mit anderen Städten völlig austauschbaren
Allerweltsplanung könne die GAL hingegen auf keinen Fall zustimmen.
Als absurd bezeichnete Peter Gack die Pläne, in der
geplanten City-Passage 16.000 qm große Verkaufsflächen
einzurichten: "Bereits ein Sattelschlepper, der rückwärts in
die Hellerstraße hinein- bzw. herausfahren will, führt zu einer
Totalblockade in der Langen Straße. Die Hellerstraße verkäme zu
einer reinen Anlieferzone und würde Kunden und Kundinnen geradezu
vergraulen."
Dr. Gerd Rudel verwies auf die massive
Verkehrsproblematik in diesem Gebiet. Auch hier müsse die
Innenstadt ihre vorhandenen Trümpfe ausspielen: "Und das sind
eben nicht massenhaft Parkplätze wie auf der so genannten grünen
Wiese, sondern ein gut funktionierender ÖPNV und einladende Orte
zum Flanieren, Bummeln und Verweilen."
Eine neue Tiefgarage mit 300 bis 400 Stellplätzen
– wie für die City-Passage im Gespräch - würde das bereits
bestehende Verkehrschaos nur noch erhöhen und die ohnehin von
Abgasen und Lärm gebeutelte Innenstadt noch stärker belasten, so
Rudel. Es wäre deshalb genau ein Schritt in die falsche Richtung,
den die GAL verhindern wolle. "Wir wissen, dass diese Haltung
von einer breiten Mehrheit geteilt wird, die notfalls auch in einem
Bürgerbegehren zu mobilisieren ist."
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