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Pressemitteilung vom 18. Dezember 2001

Sparen auf Kosten der Schüler?

GAL: Bildungsfreiheit beschnitten – Stadtratsmehrheit guckt weg

 

Eine "gefährliche Entwicklung" prognostizierte GAL-Stadtrat Wolfgang Budde für die Schulstadt Bamberg, "wenn weiterhin Bildungspolitik mit dem Rotstift geschrieben wird und die Stadt auf Kosten von Schülerinnen und Schülern spart." Die Zukunft der Bamberger Schulen stand im Mittelpunkt eines Plenums der Grün-Alternativen Liste GAL.

Wolfgang Budde kritisierte, dass die Schulen von Stadtspitze und Stadtratsmehrheit nur noch als Belastung für den städtischen Haushalt gesehen würden. Jegliche Diskussion um Schulen werde nur noch auf der finanzpolitischen Ebene geführt. "Die politisch Verantwortlichen müssen aber endlich begreifen, dass der Zustand unserer Schulen in erster Linie eine Schicksalsfrage der Schülerinnen und Schüler ist und ihre Zukunft maßgeblich prägt. Angesichts dessen müssen wir Sparzwänge in den Hintergrund rücken."

Insbesondere ist es nach Ansicht der GAL unverantwortlich, Kinder nicht in die städtischen Schulen aufzunehmen, weil die Stadt zu wenig Geld für ausreichend Klassen bereit stellt. Besonders drastisch war Budde zufolge die Zahl der Abweisungen in der Wirtschaftsschule im vergangenen September: Von 120 Anmeldungen für die zweistufige Wirtschaftsschule konnten nur 70 aufgenommen werden. Die übrigen Kinder waren gezwungen, sich umzuorientieren. An der Städtischen Realschule kam es ebenfalls zu Abweisungen. "Weil die Stadtratsmehrheit eine

kurzsichtige Haush.......""Weil die Stadtratsmehrheit eine miserable und kurzsichtige Haushaltspolitik betreibt, müssen diese Schüler und Schülerinnen nun lange Anfahrtswege ins Umland in Kauf nehmen oder eine Schulform besuchen, die ihnen nicht angemessen ist. In jedem Fall wird ihre Bildungsfreiheit beschnitten." Wolfgang Budde kritisierte mit scharfen Worten, dass im Rahmen der Beratungen zum Haushalt 2002 die Stadtratsmehrheit nicht bereit war, die von der GAL beantragten zusätzlichen Klassen einzurichten.

Stattdessen, so berichtete der schulpolitische Sprecher der GAL, versuchten insbesondere Vertreter der CSU-Fraktion und OB Lauer, sich aus der Verantwortung zu stehlen. "Ganz offen wurde eine Strategie angedeutet, die darauf hinausläuft, dass Bamberg die Klassen an der städtischen Realschule immer weiter reduzieren soll, um langfristig den Freistaat Bayern zu zwingen, eine eigene Realschule einzurichten." Budde kommentierte dies als verantwortlungslose Politik.

Wolfgang Budde forderte stattdessen, Investitionen in Schulen als Zukunftsinvestitionen zu betrachten. Jedes Kind müsse eine seiner Begabung entsprechende Bildung bekommen können. Personal müsse ausreichend zur Verfügung stehen, auch für notwendigen Differenzierungsunterricht und Vertretungsstunden. Schulen, "die durchaus engagierte Haushaltskonsolidierer sind", müssten für ihren Beitrag zur Sanierung des Stadthaushalts endlich auch gewürdigt und nicht immer nur "als Klotz am Bein" empfunden werden.