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Pressemitteilung vom 4. Dezember 2001

Ziele diskutieren statt Gremien basteln

GAL und Grüne zur geplanten GmbH Bamberg-Forchheim

 

"Wenn für den Wirtschaftsraum Bamberg-Forchheim eine Institution geschaffen werden soll, so begrüßen wir das – wenn dabei aber wieder einmal konzeptlos herumgewurschtelt wird, wenn die Ziele dieser Institution nicht klar sind, wenn Diskussionen abgewürgt und Entscheidungen im Verborgenen getroffen werden, dann muss das scharf kritisiert werden." So brachte GAL-Stadtrat Peter Gack die Meinung auf den Punkt, die sich bei der gemeinsamen Sitzung von GAL-Stadtratsfraktion und grüner Kreistagsfraktion ergab.

GAL und Grüne befürchten demnach, dass mit der noch vor Weihnachten anvisierten Gründung einer GmbH für den Wirtschaftsraum Bamberg-Forchheim ein vorzeitiger Fehlschuss getätigt wird. "Im Stadtrat wurde das Thema noch kein einziges Mal behandelt", sagte Gack. Deshalb sei jetzt auch noch keine Entscheidung möglich. Zuerst, so betonte er, müsse darüber diskutiert werden, was man überhaupt erreichen wolle. Erst danach könne man über Rechtsform, Strukturen und Besetzung der Gremien entscheiden. "Was im Moment läuft, ist eine ziellose und zusammenhanglose Gremien-Bastelei ohne grundsätzliche Überlegungen."

GAL-Fraktionschefin Ursula Sowa betonte, dass die GAL eine Weiterentwicklung des Wirtschaftsraums Bamberg-Forchheim prinzipiell befürworte. "Darin zeigt sich ja gerade das regionale Denken, das GAL und Grüne seit langem einfordern." Eine Stelle, die diese Kooperation koordiniert, könne sehr hilfreich sein. Man müsse aber vorher die politischen Vorgaben für diese Stelle klar formulieren.

Wichtig ist der GAL und den Grüne, dass die Gemeinden in der Region von der neuen Einrichtung profitieren und überzeugt sind. Das bedeute, in der ganzen Region Mitsprache und Einflussnahme möglich zu machen. Die Fraktionsvorsitzende der grünen Kreistagsfraktion Helga Bieberstein hält die Form eines Vereins für überlegenswert, weil sie mehr Beteiligungsmöglichkeiten eröffnet. Bei einer GmbH fürchtet sie, "dass kritische Stimmen bewusst ausgeschlossen werden, wie das schon so oft passiert ist." Bieberstein mahnte außerdem an, das Verhältnis zum neuen Bamberger Wirtschaftsbeirat zu klären: "Es darf hier kein Gegeneinander geben. Ziel für die Region muss sein, die Konkurrenzsituation zwischen Städten und Gemeinden nachhaltig zu beenden."

Eine Gewerbeflächenbörse könnten sich GAL und Grüne vorstellen, ebenso wie die gemeinsame Unternehmens-Aquise im In- und Ausland und ein effektives Regional-Marketing. Chancen der EU-Osterweiterung sollten gezielt ausgelotet und genutzt werden. Und ihrem wirtschaftspolitischen Steckenpferd, der Ansiedlung von Betrieben aus der Brennstoffzellen-Technologie, hoffen die Grünen in Stadt und Land auf diesem Wege ein Stück näher zu kommen.