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Pressemitteilung vom 3. Dezember 2001

Zuwachs nur für öffentlichen Verkehr

GAL stellte verkehrspolitische Programmpunkte vor

 

"Bei der Verkehrspolitk genießen die Verkehrsmittel des Umweltverbundes, als Bus, Rad und zu Fuß gehen für die GAL oberste Priorität", so Stadtrat Peter Gack beim jüngsten Plenum der GAL. "Und zwar nicht nur, weil sie umweltfreundlicher sind, sondern weil dafür der finanzielle und zeitliche Aufwand weitaus geringer ist."

Was nütze den Bürgerinnen und Bürgern in der Memmelsdorfer Straße aber die Aussicht, dass in 10 oder 15 Jahren vielleicht einmal die Kronacher Straße ausgebaut wird, fragte Gack. Mittelfristig sei diese Straße nicht finanzierbar und bringe nach Berechnungen der Verwaltung ohnehin nur eine Entlastung von derzeit 21.000 auf dann 15.000 Kraftfahrzeuge. Wesentlich sinnvoller ist es laut Gack deshalb, Alternativen entwickeln: Verkehrsreduzierung, Verkehrsverlagerung auf die vorhandende Umgehungsstraße, Pförtnerampel am Berliner Ring, Busspur und Ausbau von Park & Ride (auch für Studierende).

Die GAL setzt laut Gack nicht auf mehr, sondern auf weniger Individualverkehr. Beim städtischen Verkehrsentwicklungsplan habe seine Fraktion konsequenterweise für das Szenario "Umverteilung" stark gemacht. Er kritisierte die Entscheidung der Stadtratsmehrheit: "Beschlossen wurde ein Szenario, das ein Plus von 60.000 Autofahrten täglich in der Stadt in Kauf nimmt."

Zentral für die GAL ist der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV). Bis auf einzelne Lücken am Wochenende und am Abend sei das Fahrplanangebot sehr gut, meinte Gack. Nötig seien vor allem Busbeschleunigungen, eigene Busspuren und zusätzliche bevorrechtigte Ampelschaltungen. Eine bessere Öffentlichkeitsarbeit und attraktivere Umsteigebeziehungen, beispielsweise am Bahnhof, seien angesagt. Priorität sieht Gack deshalb bei der Verlängerung der Bahnhofsunterführung und der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes. Großen Nachholbedarf stellte Gack dagegen im Landkreis fest. Um dort eine dringend nötige Angebotsverbesserung wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll zu gestalten, sei ein Verkehrsverbund längst überfällig.

Gack begrüßte, dass Bürgerinnen und Bürger sich seit Jahren mit guten Ideen an der Verkehrsdiskussion beteiligten, bedauerte aber den zu geringen Erfolg dieser Anregungen. Vorschläge, wie sie aus der Zukunftswerkstatt Gaustadt entstanden sind, z.B. die Busanbindung des Badberges, die Umgestaltung der Gaustadter Hauptstraße und ein P&R-Platz zwischen Bischberg und Gaustadt, möchte er schleunigst umgesetzt sehen.

Die Innenstadt wird nach Gacks Einschätzung nur dann eine Aufwertung erreichen, "wenn der lästige Durchgangsverkehr zurückgedrängt wird". Die innerstädtischen Straßen und Plätze müssten eine wesentlich attraktivere Aufenthaltsfunktion bekommen. Neue Tiefgaragen und Parkhäuser würden die Stadt noch weiter mit Lärm und Schadstoffen zerstören.