Zuwachs nur für öffentlichen Verkehr
GAL stellte verkehrspolitische
Programmpunkte vor
"Bei der Verkehrspolitk genießen die
Verkehrsmittel des Umweltverbundes, als Bus, Rad und zu Fuß gehen
für die GAL oberste Priorität", so Stadtrat Peter Gack beim
jüngsten Plenum der GAL. "Und zwar nicht nur, weil sie
umweltfreundlicher sind, sondern weil dafür der finanzielle und
zeitliche Aufwand weitaus geringer ist."
Was nütze den Bürgerinnen und Bürgern in der
Memmelsdorfer Straße aber die Aussicht, dass in 10 oder 15 Jahren
vielleicht einmal die Kronacher Straße ausgebaut wird, fragte Gack.
Mittelfristig sei diese Straße nicht finanzierbar und bringe nach
Berechnungen der Verwaltung ohnehin nur eine Entlastung von derzeit
21.000 auf dann 15.000 Kraftfahrzeuge. Wesentlich sinnvoller ist es
laut Gack deshalb, Alternativen entwickeln: Verkehrsreduzierung,
Verkehrsverlagerung auf die vorhandende Umgehungsstraße,
Pförtnerampel am Berliner Ring, Busspur und Ausbau von Park &
Ride (auch für Studierende).
Die GAL setzt laut Gack nicht auf mehr, sondern auf
weniger Individualverkehr. Beim städtischen
Verkehrsentwicklungsplan habe seine Fraktion konsequenterweise für
das Szenario "Umverteilung" stark gemacht. Er kritisierte
die Entscheidung der Stadtratsmehrheit: "Beschlossen wurde ein
Szenario, das ein Plus von 60.000 Autofahrten täglich in der Stadt
in Kauf nimmt."
Zentral für die GAL ist der öffentliche
Personennahverkehr (ÖPNV). Bis auf einzelne Lücken am Wochenende
und am Abend sei das Fahrplanangebot sehr gut, meinte Gack. Nötig
seien vor allem Busbeschleunigungen, eigene Busspuren und
zusätzliche bevorrechtigte Ampelschaltungen. Eine bessere
Öffentlichkeitsarbeit und attraktivere Umsteigebeziehungen,
beispielsweise am Bahnhof, seien angesagt. Priorität sieht Gack
deshalb bei der Verlängerung der Bahnhofsunterführung und der
Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes. Großen Nachholbedarf stellte
Gack dagegen im Landkreis fest. Um dort eine dringend nötige
Angebotsverbesserung wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll zu
gestalten, sei ein Verkehrsverbund längst überfällig.
Gack begrüßte, dass Bürgerinnen und Bürger sich
seit Jahren mit guten Ideen an der Verkehrsdiskussion beteiligten,
bedauerte aber den zu geringen Erfolg dieser Anregungen.
Vorschläge, wie sie aus der Zukunftswerkstatt Gaustadt entstanden
sind, z.B. die Busanbindung des Badberges, die Umgestaltung der
Gaustadter Hauptstraße und ein P&R-Platz zwischen Bischberg und
Gaustadt, möchte er schleunigst umgesetzt sehen.
Die Innenstadt wird nach Gacks Einschätzung nur
dann eine Aufwertung erreichen, "wenn der lästige
Durchgangsverkehr zurückgedrängt wird". Die innerstädtischen
Straßen und Plätze müssten eine wesentlich attraktivere
Aufenthaltsfunktion bekommen. Neue Tiefgaragen und Parkhäuser
würden die Stadt noch weiter mit Lärm und Schadstoffen zerstören.
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