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Pressemitteilung vom 28. November 2001

Weltkulturerbe als Chance nutzen

GAL-Plenum: Stadt behindert anstelle weiterzuentwickeln

 

"Seit zehn Jahren ist Bamberg Weltkulturerbestadt – und seit zehn Jahren kommt die Politik aus demselben müden Trott nicht heraus." Ursula Sowa, GAL-Fraktionsvorsitzende und Spitzenkandidatin der GAL für die nächsten Kommunalwahlen, fällte beim jüngsten GAL-Plenum zum Thema "Weltkulturerbe" ein hartes Urteil über die derzeitige Stadtentwicklungs- und Denkmalschutzpolitik.

Von Seiten der Stadt werde nichts weiterentwickelt, kritisierte Sowa: "Das Weltkulturerbe Bamberg tritt auf der Stelle." Wirklich positive Ansätze entstammten der Initiative engagierter Bürger und Organisationen, wie etwa die von Künstlerhaus-Direktor Goldmann nach Bamberg geholten Ausstellungen international bekannter Plastiken. Auch die vorbildliche Sanierung der Häuser Obere Brücke 2 und Fischerei 15 seien derartige eigenverantworliche Vorzeigeprojekte. Die politisch Verantwortlichen hingegen behinderten solche Bestrebungen sogar, indem sie die Sanierungszuschüsse aus dem Bamberger Modell auf die Hälfte reduzierten.

Nach Sowas Ansicht sind Bambergs Plätze offenbar "Stiefkinder der Politik". Aus Maxplatz, Holzmarkt oder Promenade könnten atraktive innerstädtische Aufenthaltsräume werden, "wenn man das nur wollte". Stattdessen hätten die Rathaus-Oberen die durch ein Schüler-Projekt bereits gestartete Debatte um den Maxplatz gerne im Sand verlaufen lassen. Die Promenade sei weiterhin zum mittelmäßigen Parkplatz degradiert. Und der Holzmarkt wirke trist und tatsächlich "hölzern", nachdem man ihm an seiner Kopfseite eine "typische Investoren-Architektur verpasst habe: nicht Fisch, nicht Fleisch."

Vehement kritisierte die GAL-Stadträtin die mangelnde Bereitschaft der Stadt, Bürger und Bürgerinnen an Planungen zu beteiligen, wie etwa bei der Sanierung des Gärtnerviertels in Bamberg-Mitte und bei der City-Passage. Stattdessen sei man im Rathaus offenbar von einer "geradezu zwanghaften Tiefgaragensucht getrieben, die für jedes Vorhaben im Weltkulturerbe noch mehr Verkehr, noch mehr Abgase und noch mehr Lärm braucht".

Für die Zukunft wünscht sich Ursula Sowa mehr Respekt für das Weltkulturerbe und "dass Denkmalwürdiges als Chance begriffen und auch genutzt wird." Als konkrete Ideen der GAL, wie man die Entwicklung der Weltkulturerbestadt wieder in Gang bringen könnte, nannte sie u.a.: ausgeprägte Bürgerbeteiligungen mit von der Stadt initiierten Informationsabenden und Podiumsdiskussionen, zielgerichtete Anträge an die EU auf Sondermittel z.B. für die Gärtnerstadt, Einbindung der Universität bei wichtigen Projekten, in Bamberg stattfindende internationale Symposien und Messen zum Thema Denkmalschutz. Als lohnendes Ziel für die künftige Innenstadt-Entwicklung sieht sie eine Fußgängerzone vom Bahnhof bis zum Dom, wie sie im Kirchhoff-Gutachten schon vor Jahren eingeplant war.