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Pressemitteilung vom 9. Oktober 2001

"Überdimensioniert und unnötig"

GAL kritisiert Parkplatz-Bau bei der Nervenklinik

 

Scharfe Kritik rief bei der GAL-Stadtratsfraktion der jüngste Beschluss des Bausenats hervor, 98 zusätzliche Parkplätze für die Nervenklinik St. Getreu zu schaffen. Eine "kurzsichtige Zerstörung von Natur und Weltkulturerbe" nannte GAL-Fraktionsvorsitzende Ursula Sowa die Maßnahme, die auch vom Landesamt für Denkmalpflege und den betroffenen Nachbarn abgelehnt wird.

Ihre Hauptkritik richteten die GAL-Stadträte und –rätinnen bei ihrer letzten Sitzung darauf, dass von der Stadt bisher kaum andere Möglichkeiten verwirklicht wurden, um die Erreichbarkeit der Nervenklinik für Besuchende und Beschäftigte zu verbessern. "Nachdem beim Bürgerentscheid der Straßenbau durch den Ottobrunnen abgelehnt wurde, lagen zahlreiche Alternativvorschläge auf dem Tisch", so der verkehrspolitische Sprecher der GAL Peter Gack, "aber umgesetzt wurde so gut wie nichts." Stattdessen seien CSU, ÜBG und auch die Klinikleitung völlig auf die Parkplätze fixiert. Gack erinnerte u.a. an den Vorschlag der GAL, die Buslinie 10 nach Wildensorg zum anderen bis zum Park&Ride-Platz an der Würzburger Straße und zum anderen bis zum Bahnhof zu verlängern. Bei flexibleren Arbeitszeiten könnten außerdem einigen Angestellte, die nicht an den Schichtdienst gebunden sind, auf Busse umsteigen, weil sie dann nicht mehr auf überfüllte Schulbusse angewiesen wären.

Bezüglich der Parkplatzsituation kritisierte Ursula Sowa, dass die vorhandenen Stellplatzflächen nicht optimal genutzt würden. Eine Schrägstellung der Parkplätze im Straßenraum könnte ihrer Meinung nach ebenso weiterhelfen wie die teilweise Umwidmung des bestehenden Personalparkplatzes in Besucherstellflächen. "Insbesondere am Wochendende, wenn besonders viele Gäste kommen, aber wenige Beschäftigte da sind, steht dieser Platz zur Zeit halb leer", so ihre Beobachtung. Auch ein versetzter Schichtbeginn könnte ihrer Meinung nach die Situation entzerren: "Wenn nicht mehr alle Abteilungen zur gleichen Zeit die Schicht wechseln, treffen die Beschäftigten leichter auf gerade frei werdende Parkplätze."

GAL-Stadträtin Petra Friedrich stellte das von der Klinikleitung beanspruchte Stellplatzangebot von insgesamt 199 Plätzen vehement in Frage. Gemäß den gesetzlichen Vorschriften errechneten sich nur 140 nötige Stellplätze, so Friedrich. "Da ist es angesichts des empfindlichen Gebietes mitten in einer wertvollen Naturlandschaft und innerhalb des Weltkulturerbes völlig fehl am Platz, 59 Stellplätze mehr zu verlangen als nötig." Sie bezeichnete auch den Umgang mit den betroffenen Nachbarn als "wenig bürgerfreundlich". Eine Informationsveranstaltung der Klinikleitung sei genau in der Mitte der Sommerferien abgehalten worden, so dass von 36 Familien nur 6 vertreten waren.

Die GAL hofft, dass durch den inzwischen aufkeimenden Protest vieler Bürger und Bürgerinnen das Schlimmste doch noch zu verhindern ist, und appelliert an Klinikleitung und Stadtspitze, nach einer für Stadtbild, Natur und Nachbarn verträglicheren Lösung zu suchen.