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Pressemitteilung vom 30. Juli 2001

Aufnahmestopp in der Schulstadt Bamberg?

Zu viele Anmeldungen in Realschulen – GAL will mehr Klassen

 

Mit einem Antrag für die Sitzung des Feriensenats im August will die GAL-Stadtratsfraktion die große Zahl von Schulanmeldungen für die stadteigene Graf-Stauffenberg-Realschule in den Griff bekommen. Der schulpolitische Sprecher der GAL, Wolfgang Budde, beantragt, dass der Stadtrat statt der geplanten zwei Eingangsklassen für die R4 (vierstufige Realschule) nun doch drei Eingangsklassen genehmigt und finanziert.

Nach Buddes Informationen können bisher 16 Kinder nicht in die derzeit zwei siebten Klassen aufgenommen werden, weil diese mit jeweils 34 Schüler und Schülerinnen bereits bis zur erlaubten Höchstgrenze ausgelastet sind. Buddes Appel an OB Lauer und seine Stadtratskollegen und –kolleginnen lautet deshalb, sich jetzt flexibel zu zeigen und eine dritte Eingangsklasse einzurichten. Dann könnte mit jeweils 28 Kindern pro Klasse eine pädagogisch vertretbare Klassengröße erreicht werden.

Der GAL-Stadtrat schlägt in seinem Schreiben an OB Lauer durchaus selbstkritische Töne an: "Trotz Warnungen des Schulleiters haben wir alle bei der Schul- und Kultursenatssitzung im Juni die Lage falsch eingeschätzt. Angesichts der aktuellen Zahlen müssen wir aber Farbe bekennen."

Budde betont, dass eine Stadt wie Bamberg, die sich mit dem Attribut "Schulstadt" schmückt, es sich nicht leisten könne, durch Klasseneinschränkung die freie Schulwahl zu beschneiden. Auch das Werben um junge Familien sei ein sehr doppeldeutiges Unterfangen, wenn eben jene Familien nicht sicher mit einem für ihre Kinder passenden Schulplatz rechnen könnten.

Dass die Mehrausgaben der Stadt hierfür nicht unerheblich sind, räumt Budde zwar ein, hält es aber aus bildungspolitischen Gründen für unausweichlich: "Investitionen in die Bildung sollten in diesem Falle eine höhere Priorität haben als Sparmaßnahmen." Namens seiner Fraktion kündigte er außerdem an, beim Feriensenat einen Finanzierungsvorschlag für die zusätzliche Eingangklasse an der städtischen Realschule vorzulegen.

Weiterhin fragt Wolfgang Budde in seinem Schreiben nach den Anmeldungen für die ebenfalls stadteigene Wirtschaftsschule. Nach seinen Informationen ist die Situation hier noch dramatischer: 130 Anmeldungen stehen 68 Plätzen in zwei Klassen gegenüber. "Wenn das so stimmt, ist auch hier dringender Handlungsbedarf geboten", so Budde.