Muna hat höchste Belastungsstufe
Studie über Rüstungsaltlasten liegt vor
– GAL fordert Bericht an
Einer der am schlimmsten durch Rüstungsaltlasten
bedrohten Militär-Standorte liegt auf dem Muna-Gelände in Bamberg.
Das geht nach Angaben der GAL-Stadtratsfraktion aus einer vom
Bayerischen Umweltministerium in Auftrag gegebenen Untersuchung
hervor, deren Abschlussbericht nun vorliegt.
Die umweltpolitische Sprecherin der GAL, Petra
Friedrich, sieht daher dringenden Handlungsbedarf und stellte einen
Antrag auf genauen Sachstandsbericht im Umweltsenat. Über die
oberfränkische grüne Landtagsabgeordnete Ulrike Gote erfuhr die
GAL von den aktuellen Ergebnissen und hakte bei der Bezirksregierung
in Bayreuth nach. Von dort erhielten die Bamberger
Grün-Alternativen die Auskunft, dass sich für Bayern insgesamt 150
Standorte ergeben hätten, für die Sanierungsmaßnahmen notwendig
sind, 21 davon liegen in Oberfranken. Fünf der oberfränkischen
Standorte, so Petra Friedrichs Information, fallen unter die
"höchste Bearbeitungspriorität". Dabei handle es sich um
die Bamberger Muna sowie vier weitere höchstbelastete Flächen im
Landkreis Bamberg.
Die ehemalige "Heeresmunitionsanstalt
Bamberg", die sogenannte Muna, lag östlich des Berliner Rings
und südlich der Geisfelder Straße. Sie diente von 1917 bis 1945
als Munitionslager und -produktionsstätte, danach wurde das
Gelände von amerikanischen Truppen genutzt. Im Rahmen der nun
vorliegenden Untersuchung wurden in ganz Bayern Verdachtsflächen
auf Boden-, Wasser- und Luftbelastung geprüft, die aufgrund von
Abfällen, Ablagerungen und chemischen Kampfmitteln entstanden sein
könnten.
Worin genau die Kontaminierung auf dem Muna-Gelände
besteht, konnte die GAL nicht angeben. GAL-Stadtrat Peter Gack
befürchtet aber eine mögliche Gefährdung der Umwelt und eventuell
auch der Bevölkerung: "Dass die Muna mit der höchsten
Bearbeitungspriorität bewertet wurde, deutet darauf hin, dass man
besonders gefährliche Stoffarten gefunden hat und/oder das
Grundwasser bedroht bzw. bereits belastet ist."
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