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Pressemitteilung vom 18. April 2001

Muna hat höchste Belastungsstufe

Studie über Rüstungsaltlasten liegt vor – GAL fordert Bericht an

 

Einer der am schlimmsten durch Rüstungsaltlasten bedrohten Militär-Standorte liegt auf dem Muna-Gelände in Bamberg. Das geht nach Angaben der GAL-Stadtratsfraktion aus einer vom Bayerischen Umweltministerium in Auftrag gegebenen Untersuchung hervor, deren Abschlussbericht nun vorliegt.

Die umweltpolitische Sprecherin der GAL, Petra Friedrich, sieht daher dringenden Handlungsbedarf und stellte einen Antrag auf genauen Sachstandsbericht im Umweltsenat. Über die oberfränkische grüne Landtagsabgeordnete Ulrike Gote erfuhr die GAL von den aktuellen Ergebnissen und hakte bei der Bezirksregierung in Bayreuth nach. Von dort erhielten die Bamberger Grün-Alternativen die Auskunft, dass sich für Bayern insgesamt 150 Standorte ergeben hätten, für die Sanierungsmaßnahmen notwendig sind, 21 davon liegen in Oberfranken. Fünf der oberfränkischen Standorte, so Petra Friedrichs Information, fallen unter die "höchste Bearbeitungspriorität". Dabei handle es sich um die Bamberger Muna sowie vier weitere höchstbelastete Flächen im Landkreis Bamberg.

Die ehemalige "Heeresmunitionsanstalt Bamberg", die sogenannte Muna, lag östlich des Berliner Rings und südlich der Geisfelder Straße. Sie diente von 1917 bis 1945 als Munitionslager und -produktionsstätte, danach wurde das Gelände von amerikanischen Truppen genutzt. Im Rahmen der nun vorliegenden Untersuchung wurden in ganz Bayern Verdachtsflächen auf Boden-, Wasser- und Luftbelastung geprüft, die aufgrund von Abfällen, Ablagerungen und chemischen Kampfmitteln entstanden sein könnten.

Worin genau die Kontaminierung auf dem Muna-Gelände besteht, konnte die GAL nicht angeben. GAL-Stadtrat Peter Gack befürchtet aber eine mögliche Gefährdung der Umwelt und eventuell auch der Bevölkerung: "Dass die Muna mit der höchsten Bearbeitungspriorität bewertet wurde, deutet darauf hin, dass man besonders gefährliche Stoffarten gefunden hat und/oder das Grundwasser bedroht bzw. bereits belastet ist."