Wird Fällbeil zu oft geschwungen?
GAL stellt vermehrtes Abholzen
schutzwürdiger Bäume fest
Ein "beängstigendes Ausmaß" scheinen
Baumfäll-Aktionen im Stadtgebiet anzunehmen. Dieser Meinung ist
jedenfalls GAL-Stadträtin Petra Friedrich, weshalb sie einen Antrag
auf Sachstandsbericht im Stadtrat stellte.
Nicht nur das in der Presse berichtete Abholzen von
15 Laubbäumen an der Promenade rief die GAL auf den Plan. Laut
Petra Friedrich wandten sich gerade in den letzten Monaten
zahlreiche Bürger und Bürgerinnen an Mitglieder ihrer Fraktion, um
das Fällen zumeist großer Bäume in ihrer Nachbarschaft zu melden.
Allesamt seien unter die Bestimmungen der Baumschutzverordnung
gefallen.
Darunter hätten sich auch zahlreiche Bäume auf
städtischem Grund befunden, berichtet Friedrich, etwa auf einem
Grundstück am Margaretendamm, wo derzeit ein Parkplatz angelegt
wird, oder am Weidendamm, Georgendamm und Weegmannufer aufgrund von
Kanalarbeiten. Auch andere Fällaktionen werfen ihrer Meinung nach
die Frage auf, nach welchen Kriterien die Stadtverwaltung
Fällgenehmigungen erteilt. Als Beispiel nennt sie den Verlust
mehrerer Obstbäume auf einem privaten rückwärtigen Anwesen am
Markusplatz, wo Garagen gebaut werden sollen.
Ganz aktuell weiß Petra Friedrich von einer großen
gesunden Kastanie im Hinterhof der Promenadestraße, die dem
Fallbeil zum Opfer gefallen sei, pikanterweise genau auf dem Areal
für die geplante City-Passage. "Das legt zumindest den
Verdacht nahe, dass Tatsachen geschaffen werden sollen, bevor ein
Bebauungsplanverfahren mit Bürgerteiligung überhaupt erst
beginnt", meint die GAL-Stadträtin.
In ihrem Antrag fragt sie nach der Anzahl der
Abholzungen und der Fällgenehmigungen laut Baumschutzverordnung.
Außerdem möchte sie wissen, welche Ersatzpflanzungen vorgenommen
werden und wie dies kontrolliert wird.
|