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Pressemitteilung vom 22. Januar 2001

Fielen Bäume wegen Tiefgarage?

GAL reagiert empört über Kahlschlag auf Promenade

 

Mit Entrüstung reagierte die GAL-Stadtratsfraktion bei ihrer letzten Sitzung auf das Abholzen zahlreicher schützenswerter Bäume auf der nördlichen Promenade. "Von einem derartigen Kahlschlag", stellte GAL-Stadtrat Peter Gack empört fest, "war bei keiner Sitzung des Verkehrssenats oder des Stadtrats zur Neugestaltung des Platzes je die Rede gewesen."

Besonders kritisierte die GAL das überraschende Fällen der Bäume in einer regelrechten Blitzaktion. "Dieser Coup der Stadtspitze sollte wohl schnell vollendete Tatsachen schaffen, hat aber vielmehr irreparablen umweltpolitischen Schaden verursacht und zudem das Vertrauen von Bürgern und Bürgerinnen in die Verwaltung schwer erschüttert", meinte GAL-Stadträtin, Petra Friedrich dazu.

Als "fast schon skandalös" bezeichnete die umweltpolitische Sprecherin der GAL die nun unter der Hand bekannt gewordenen Hintergründe des Bäumefällens. Nach Recherchen von Petra Friedrich gab es auch andere Pläne für die Kanalsanierung an der nördlichen Promenade, bei denen weitaus weniger Bäume ihr Leben hätten lassen müssen. Zu einer Änderung sei es deshalb gekommen, so ihre Information, weil man sich die Zufahrt zu einer möglichen Tiefgarage unter dem ZOB freihalten wollte.

"Wenn das so stimmt", kommentierte Friedrich, "dann ist das eine völlig inakzeptable Vorgehensweise der Verwaltung." Stadtrat, Bürger und Bürgerinnen hätten über die Problematik informiert und alle Fakten offen auf den Tisch gelegt werden müssen. Es werde der Eindruck erweckt, so die GAL-Stadträtin, als handle man im Rathaus gerade bei diesem sensiblen und umstrittenen Thema nach dem Motto "Augen zu und durch".

Die GAL verlangt nun von Oberbürgermeister Lauer und Baureferent Ottmar Strauß Aufklärung über die Hintergründe der Baumfäll-Aktion. Außerdem fordert Petra Friedrich hochwertige Ersatzpflanzungen. In Bezug auf die Neugestaltung des Platzes richtete sie ihre Kritik aber auch an die ansässigen Geschäftsleute, die sich seit Jahren einer umwelt- und familienfreundlichen Planung für die nördliche Promenade vehement widersetzten, weil sie kompromisslos auf einen Erhalt der dortigen Kurzzeit-Parkplätze bestünden. "Vielleicht kann der Kahlschlag an der Promenade nochmal alle Beteiligten aufrütteln, um die Zukunft dieses eigentlich wertvollen Platzes erneut zu überdenken."