Junge Menschen für die Kommunalpolitik
gewinnen
Bamberg, den 14. Mai 2001
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
auch in Bamberg ist ein allgemeiner Trend zu
beobachten: Politikverdrossenheit nimmt zu, die
Wahlbeteiligung sinkt, das Interesse insbesondere junger Leute
an Politik wird immer geringer.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ist es
wichtig, vor allem SchülerInnen und Jugendlichen politische
Abläufe und Entscheidungsprozesse näher zu bringen.
Stadtverwaltung und Stadtrat sind in der Lage, die auf
kommunaler Ebene handelnden Personen vorzustellen und das
politische Geschehen konkret verständlich zu machen. Dies
wiederum ist eine wichtige Voraussetzung, um Jugendliche
wieder für (Kommunal-)Politik zu gewinnen. Wir sollten diese
Chance nutzen und gemeinsam ein konkretes, überparteiliches
Angebot machen.
Namens meiner Fraktion stelle ich deshalb
folgenden Antrag:
Antrag
Die Verwaltung wird beauftragt, bis zum
Schuljahr 2001/2002 ein Programm zu entwickeln, das Klassen
und Arbeitsgemeinschaften von Schulen die Möglichkeit bietet,
Einblick in die kommunalpolitische Arbeit des Stadtrats und
der Stadtverwaltung zu nehmen.
Insbesondere regt die GAL hierzu folgende
Maßnahmen an:
-
Angebot zum Besuch von Stadtratssitzungen
-
Vermittlung von Gesprächen mit
Oberbürgermeister, VerwaltungsvertreterInnen,
FraktionsvertreterInnen
-
Angebot von Vorträgen zur Vor- oder
Nachbereitung und von Unterrichtsmaterialien (z.B.
Sitzungsunterlagen)
-
Bennennung eines/r direkten
Ansprechpartner/in im Rathaus, der/die auch für
Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist
-
Direkte Kontaktaufnahme mit Lehrkräften
an den Bamberger Schulen, um über das Programm zu
informieren
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, Anfang
Mai fand bei zwei 10. Klassen am E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium
eine Podiumsdiskussion zum Thema "Jugend und
Kommunalpolitik" statt, zu der zwei Lehrkräfte
Vertreter/innen der örtlichen Parteien eingeladen hatten.
Neben einem GAL-Vertreter waren auch ein Vertreter und eine
Vertreterin von CSU und SPD anwesend. Die Veranstaltung war
dem Vernehmen nach ein voller Erfolg und stieß bei allen
Schülern und Schülerinnen auf großes Interesse.
Wir meinen, dass wir es solch engagierten
Lehrern und Lehrerinnen erleichtern sollten, derartige
Veranstaltungen durchzuführen. In diesem Sinne wäre es
effektiv, wenn alle Lehrkräfte auf ein bewährtes Muster und
vorhandene Materialien zurückgreifen könnten.
Falls Sie eine Behandlung in einer Vollsitzung
für angebracht halten, schlagen wir die Vollsitzung im Juli
vor.
Mit freundlichen Grüßen
Ursula Sowa (Fraktionsvorsitzende)
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