GAL-Pressemitteilung vom 10.11.2000 "Lauer als Moderator ungeeignet" GAL kritisiert Äußerungen des OB zu Verkehrskonzept "Das war ein ganz und gar misslungener Auftakt", so reagierte die GAL-Stadtratsfraktion bei ihrer jüngsten Sitzung auf Oberbürgermeister Herbert Lauers Vorstellung eines künftigen Verkehrskonzepts gegenüber der Öffentlichkeit in der vorigen Woche. Als Konsequenz fordert die GAL, dass die bevorstehende Debatte von einem externen Moderator geleitet werden muss. "Lauers Aufgabe wäre es gewesen, eine fruchtbare Debatte anzustimmen und zur Diskussion einzuladen", kritisierte Fraktionsvorsitzende Ursula Sowa, "stattdessen redet er das von seiner eigenen Verwaltung erarbeitete Konzeptpapier schon von vorneherein klein und nimmt dem ganzen Unterfangen den Wind aus den Segeln." Als besonders ärgerlich und unpassend bezeichneten die GAL-Stadträtinnen und –Stadträte Lauers Aussage, dass bestimmte Zielvorstellungen – als Beispiel hatte er ein Weniger an Kfz-Verkehr in der Innenstadt genannt - zwar "hehre Ziele", aber in der Realität nicht zu erreichen seien. "Der Oberbürgermeister setzt damit von vornherein Denkgrenzen", so GAL-Stadtrat Wolfgang Budde, "anstelle eine ideenreiche Diskussion zu fördern, weist er schon jetzt wieder auf Hindernisse hin und droht mit Widerständen." Der verkehrspolitische Sprecher der GAL, Peter Gack, nannte Lauers öffentliche Äußerungen "niederschmetternd". Man könne nicht in eine Diskussion hineingehen, und bestimmte Ergebnisse vorweg nehmen, wie etwa, dass eine City-Passage nur mit Tiefgarage zu machen sei. "Damit zäumt der OB das Pferd von hinten auf und lässt berechtigte Interessen, nämlich weniger Kfz-Verkehr und Schadstoffbelastung, außen vor. Übrig bleibt dann nur noch eine Alibi-Debatte", fürchtete Gack. Ursula Sowa hob hervor, dass es nach einem unerträglich langen Stillstand in der Bamberger Verkehrspolitik nun wieder Bewegung zu erkennen sei. Bereits zwei Mal habe es bis jetzt ein fraktionsübergreifendes Treffen gegeben, um die Umsetzung des geplanten Verkehrskonzeptes voranzubringen. "Das ist bisher einmalig und eine Chance, die wir nützen müssen", so ihre Einschätzung. Mit ihren Frakionskollegen stimmte Sowa allerdings überein, dass die weitere Diskussion einen externen Moderator benötigt. Das Resümee der GAL-Fraktion nach ihrer Kritik an Lauer: "Wir brauchen eine Person, die offen ist und Meinungen integrieren kann. Der Oberbürgermeister ist dafür anscheinend nicht der richtige Mann."