Pressemitteilung vom 1.9.2003 "Soziale Herkunft entscheidet ber Bildung" Polit-Rondo mit Sowa und Grader - Thema Bildungspolitik Die Tatsache, dass nirgendwo in Deutschland die Bildungschancen der Kinder so stark von der sozialen Herkunft der Eltern abh„ngig sind wie in Bayern, stand im Mittelpunkts des "Grnen Polit-Rondos". Interessierte Brger und Brgerinnen waren zum Gespr„ch mit MdB Ursula Sowa und dem Bamberger Landtagskandidaten Wolfgang Grader gekommen. "Vor allem Kinder aus Familien mit geringer Bildung und aus Migrantenfamilien bleiben weit unter ihren M”glichkeiten", berichtete Wolfgang Grader, selbst Lehrer an einer Hauptschule in Unterfranken. "Als Lehrer habe ich t„glich mit den Auswirkungen der bayerischen Schulpolitik zu tun. Aufgrund dieser Erfahrungen will ich die frhe Auslese nach der vierten Grundschulkasse abschaffen und setze mich fr eine sechsj„hrige gemeinsame Schulzeit ein. Sogar Schulr„te vertreten - wenn auch hinter vorgehaltener Hand - diese Ansicht", so Grader. Die leer stehenden Teilhauptschulen in den Landkreisen seien steinerne Zeugen dieser verfehlten Bildungspolitik. Wolfgang Grader, Mitglied fr die GAL im Bamberger Stadtrat, erinnerte daran, wie erst vor kurzem die Stadt um die Finanzierung eines einzelnen Schulsozialp„dagogen ringen musste. Er betonte die klare Zust„ndigkeit des Freistaats Bayern, der die Finanzierung nicht auf die Kommunen abw„lzen drfe. Grader forderte mehr Verfgungsstunden fr die einzelnen Schulen und Schulsozialp„dagogen auf staatlich gesicherten Arbeitsstellen. "Unsere Gesellschaft produziert sehr viele soziale Probleme bei den Kindern und Jugendlichen, die nicht mehr im normalen Schulbetrieb aufgefangen werden k”nnen. Der Freistaat Bayern muss hier dringend handeln." Sowa und Grader traten auáerdem fr ein fl„chendeckendes und bedarfsgerechtes Angebot an Ganztagsschulen ein. "Die rot-grne Bundesregierung stellt mit einem Milliardenprogramm den L„ndern 90 Prozent der Investitionskosten zur Verfgung", teilte die grne Bundestagsabgeordnete Ursula Sowa mit. "Es wird Zeit, dass diese Chance auch hierzulande erkannt wird, Stoiber seine Blockadepolitik aufgibt und Bayern von seiner Schlusslicht-Position wieder aufholt." Eine P„dagogikstudentin wollte wissen, wie die Grnen die Position der Frau in den Hochschulen verbessern wollen. Grader nannte Nachwuchsprogramme und Mentoring- Projekte als angemessene Mittel, um mehr Frauen als Professorinnen in die Universit„ten zu bringen. Auáerdem k”nne der Freistaat Bayern bei der Mittelvergabe Einfluss auf Frauenf”rderung nehmen und die Rechte der Frauenbeauftragten st„rken. Kinderbetreuungsm”glichkeiten fr Universit„tsbesch„ftigte mssten weiter ausgebaut werden. "Und nicht zuletzt sollten Elternzeiten und Teilzeitstellen von V„tern st„rker untersttzt werden", erg„nzte Ursula Sowa.