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                   "Feinstäube in unserer Atemluft sind 
                  diejenigen Luftverunreinigungen, die die größte Auswirkung auf 
                  unsere Gesundheit haben. Untersuchungen der 
                  Weltgesundheitsorganisation zeigen, dass mit Feinstaub 
                  belastete Luft die durchschnittliche Lebenserwartung in 
                  Deutschland um etwa zehn Monate verkürzt." 
                  (Zitat: Umweltbundesamt) 
                    
                  DIE AKTION 
                  Die Aktion Fahne wurde bereits 2007/2008 von 
                  Verkehrsclub Schweiz VCS in der Schweiz durchgeführt. 
                  Fahnen mit der Aufschrift "Ich bin auch eine 
                  Lunge" werden an belasteten Stellen einige Monate der Luft und 
                  dem Feinstaub ausgesetzt. Dann - inzwischen von den 
                  Schadstoffen grau geworden - werden sie zusammen mit einer 
                  sauberen weißen Fahne an die Verantwortlichen übergeben, mit 
                  der Forderung, konsequente Maßnahmen umzusetzen. 
                  
                    
                  
                    
                      | 
                       In Bamberg hingen zunächst sieben Fahnen. 
                      Aufgrund Diebstahl und anderer Umstände dezimierte sich 
                      die Zahl, so dass letztendlich vier Fahnen über einen 
                      längeren Zeitraum Feinstaub aus der Luft sammeln konnten. 
                      Sie hingen in den Monaten von Mitte Dezember 2009 bis 
                      Mitte März bzw. Mitte April 2010 an folgenden 
                      Stellen: Willy-Lessing-Str. 16 
                  Untere Sandstr. 1 
                  Peuntstr. 9 
                  Memmelsdorferstr. 4  | 
                      
                       Die Aktion wurde unterstützt von: 
                      
                      Bund Naturschutz Bamberg 
                      ADFC Bamberg Interessengemeinschaft Peuntstraße 
                      Interessengemeinschaft Friedrichstraße 
                      VCD Bamberg 
                      Interessengemeinschaft Memmelsdorferstraße  | 
                     
                     
                  
                    
                  Die GAL beim Aufhängen einer Feinstaubfahne vor dem GAL-Büro 
                  Siechenstraße 6 (Diese Fahne wurde leider gestohlen.) 
                  
                    
                  
                  Abschluss der Aktion: Ausschnitte aus den Feinstaubfahnen, die ca. vier 
                          Monate der Straßenluft ausgesetzt waren, wurden in einen 
                          grünen Rahmen montiert und am 25.6.2010 an den 
                  Oberbürgermeister der Stadt Bamberg Andreas Starke übergeben. 
                  
                            
                  In der Mitte deutlich zu erkennen die 
                          weiß gebliebene Fahne, die unversehrt im Zimmer 
                          verwahrt wurde. 
                          Von links: Peunstr. 9, Untere Sandstr. 10, 
                          Memmelsdorferstr. 4, Willy-Lessing-Str. 16 
                    
                  
                    
                  Übergabe der Feinstaub-Fahnen an Oberbürgermeister Andreas 
                  (links) Starke Ende Juni 2010. 
                  Im Bild zu sehen: GAL-Ursula Sowa (links) und 
                  GAL-Vorstandsmitglied Christoph Götschel (rechts), 
                  dazwischen Dr. Dieter Volk (VCD), Karin Zieg (Vierether 
                  Kuckucksei), Volker Best. 
                    
                  
                    
                  Auch die Willy-Lessing-Straße, wo die Übergabe der 
                  Feinstaubfahnen stattfand, ist in erhöhtem Maße belastet. 
                  Eine Fahne hing am gelbenGründerzeithaus (Hintergrund, Mitte 
                  des Bildes). 
                  
                          Bei dem Termin legte Umweltamtsleiter Herbert Schütz 
                          (im Bild mit Krawatte) Messzahlen von der Messstation des Bayerischen 
                          Landesamts für Umwelt vor: Dort waren im vergangen 
                          Winter die Grenzwerte 17mal überschritten, obwohl die 
                          Station an der Frischluftschneise des Flusses liegt. 
                          
                          Mehr dazu 
                           
 
HINTERGRUNDINFOS 
                  Seit dem 1. 
                  Januar 2005 greifen auch in Deutschland die in der ganzen EU 
                  geltenden Grenzwerte für Feinstaub. Es gilt die 22. 
                  Bundesimmissionsschutzverordnung (Verordnung über 
                  Immissionswerte für Schadstoffe in der Luft - 22.BImSchV). 
                  Feinstaub darf im 
                  Tagesmittelwert nur an 35 Tagen die Grenze von 50 
                  Mikrogramm/Kubikmeter (μg/m3) überschreiten. Der 
                  Jahresmittelwert darf die Grenze von 40 μg/m3 nicht 
                  überschreiten. 
                  Bürgerinnen und 
                  Bürger können die Einhaltung der Grenzwerte vor Gericht 
                  einklagen. 
                    
                  Was ist 
                  Feinstaub? 
                  Der Grenzwert 
                  bezieht sich auf die so genannte PM10-Fraktion, also 
                  Staubteilchen mit einem Durchmesser von weniger als 10 
                  Mikrometer. Als Feinstaub, Schwebstaub oder englisch 
                  „Particulate Matter“ (PM) bezeichnet man diese Teilchen in der Luft, 
                  die nicht sofort zu Boden sinken, sondern eine gewisse Zeit in 
                  der Atmosphäre verweilen. Feinstaub ist mit dem bloßen Auge 
                  nicht zu sehen. Nur bei bestimmten Wetterlagen kann man ihn in 
                  Form einer „Dunstglocke“ wahrnehmen. 
                  Ruß ist ein Teil des Feinstaubs 
                  Ruß besteht aus partikelförmigen, 
                  kohlenstoffhaltigen Produkte aus unvollständiger Verbrennung 
                  und ist ein wesentlicher Bestandteil des Feinstaubs, den wir 
                  einatmen müssen. Er ist der Teil, der auch  auf den Fahnen 
                  "Ich bin auch eine Lunge" sichtbar ist.  Hauptquelle sind 
                  Dieselkraftfahrzeuge und Holzheizungen. 
                  Es existiert jedoch kein Grenzwert für Ruß. 
                  Der in der aufgehobenen 23. BImSchV aufgeführte Prüfwert für 
                  Ruß wurde durch den strengeren und verbindlichen Grenzwert für 
                  PM10 abgelöst.  
                  Welche 
                  gesundheitlichen Auswirkungen hat Feinstaub? 
                  Nase, Mund und 
                  Rachen halten Teilchen, die größer als 10 Mikrometer sind, 
                  zurück. Kleinere Partikel können bis in die tieferen Atemwege 
                  vordringen. Zwischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, 
                  Atemwegserkrankungen bis hin zu Lungenkrebs und dem Feinstaub 
                  gibt es einen Zusammenhang – das gilt als erwiesen. 
                  Eine EU-Studie 
                  geht von 65.000 vorzeitigen Todesfällen in Deutschland, 
                  verursacht durch Feinstaub aus. Eine weitere Studie von 
                  Professor Wichmann geht dem gegenüber von einem 
                  Vermeidungspotential von 10.000 - 19.000 vorzeitigen 
                  Todesfällen pro Jahr aus. (Quelle:
                  
                  http://www.stmugv.bayern.de/umwelt/luftreinhaltung/feinstaub/risiko.htm) 
                  Eine 
                  Konzentrationsschwelle in der Umgebungsluft, unterhalb derer 
                  keine schädigende Wirkung zu erwarten ist, gibt es für 
                  Feinstaub nicht. Feinstaub unterscheidet sich somit von 
                  anderen Schadstoffen – wie Schwefeldioxid oder 
                  Stickstoffdioxid – grundlegend. Für letztere lassen sich Werte 
                  angeben, unter denen keine nachteiligen Wirkungen auf die 
                  menschliche Gesundheit zu erwarten sind. Feinstaub hingegen 
                  ist immer schädlich. 
                  Woher kommt 
                  der Feinstaub? 
                  Vor allem aus dem 
                  Verkehr, der Landwirtschaft, Industrieanlagen, privaten und 
                  gewerblichen Heizungsanlagen und dem Umschlag staubender 
                  Güter. 
                  Feinstaub aus dem 
                  Verkehr wurde durch schärfere Abgasgrenzwerte und damit 
                  verbundene motortechnische Verbesserungen bei 
                  Dieselkraftfahrzeugen deutlich gesenkt: Staubemissionen aus 
                  dem Verkehr gingen zwischen 1990 und 2005 innerorts um 40 
                  Prozent zurück. Die Emissionsminderung hätte jedoch noch 
                  größer ausfallen können, wenn nicht das Verkehrsaufkommen 
                  insgesamt, das heißt der Fahrzeugbestand und die jährlichen 
                  Fahrleistungen, sowie der Anteil der Dieselfahrzeuge bei den 
                  Pkw stark gestiegen wären. 
                    
              
                  FORDERUNGEN FÜR BAMBERG 
                  Eine Minderung 
                  des Verkehrs in den belasteten Gebieten ist nur durch eine 
                  konsequente Vermeidung von unnötigem motorisierten 
                  Individualverkehr und Verlagerung auf die Verkehrsarten des 
                  Umweltverbunds möglich. 
                  
                    - 
                  
Reduzierung des 
                  Parksuchverkehrs durch weniger Parkraum für Individualverkehr 
                  in der Innenstadt und konsequente Bewirtschaftung des 
                  Parkraums (je weiter in der Innenstadt, desto teurer); mehr 
                  Nutzung der P&R-Anlagen am Stadtrand 
                     
                    - 
                  
Förderung des 
                  Radverkehrs durch markierte Fahrradspuren, 
                  Vorrang-Aufstellstreifen an Ampeln usw.; gut gelegene und 
                  sichere Abstellplätze in der Innenstadt; Fahrradparkhaus am 
                  Bahnhof 
                     
                    - 
                  
Förderung des 
                  ÖPNV: Nahverkehrsplan mit dem Landkreis für eine bessere 
                  Verzahnung des Busangebots zwischen Stadt und Umland; 
                  Verbesserung beim Liniennetz und der Fahrtenhäufigkeit;  
                  busbeschleunigende Maßnahmen durch Ampelschaltung, Busspuren, 
                  Bustrasse  zwischen Bahnhof und ZOB usw.; stärkere 
                  Förderung und Bewerbung des Jobtickets 
                     
                    - 
                  
Verknüpfung 
                  verschiedener Verkehrsmittel (Bus, Bahn, 
                  Fahrradverleihsysteme, Car-Sharing) unter dem Dach des ÖPNV 
                  mit attraktiven Tarifangeboten (z.B. Bamberger 
                  Mobilitätskarte) 
                     
                    - 
                  
Erweiterung von 
                  Tempo-30-Zonen und Reduzierung von Durchgangsverkehr an 
                  geeigneten Stellen durch Durchfahrtsverbote bzw. 
                  Straßengestaltung 
                     
                    - 
                  
Ausweitung von 
                  Fußgängerzonen und verkehrsberuhigten Zonen 
                     
                    - 
                  
Innenstadt als 
                  Umweltzone mit Fahrverbot für Fahrzeuge mit hohem 
                  Schadstoffausstoß 
                     
                    - 
                  
Logistik-System 
                  für die Geschäfte der Innenstadt, um einerseits KundInnen mit 
                  den gekauften Waren zu beliefern, andererseits die Anlieferung 
                  der Waren zu den Läden zu koordinieren 
                     
                    - 
                  
Erlass einer 
                  Brennstoffverordnung, analog dem Beispiel aus München (http://www.muenchen.info/dir/recht/123/123_20060426.pdf)
                   
  
                     
                    - 
                  
...... 
                     
                   
                  LINKS zum Thema Feinstaub 
                    
                  
                  Hintergrundinformationen 
                  Homepage zur Aktion "Ich bin auch eine Lunge" 
                  (VCS Schweiz) mit täglich aktuellen Infos 
                  
                  http://www.pm10.ch/nc/de/aktuell/news.html 
                  Umweltbundesamt Hintergrundpapier 2009 - 
                  ausführlich zu Feinstaub 
                  
                  http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3565.pdf 
                  Häufig gestellte Fragen 
                  
                  http://www.umweltbundesamt.de/luft/schadstoffe/downloads/faqs_feinstaub.pdf 
                  Infos des bayerischen Landesamts für 
                  Umweltschutz 
                  
                  http://www.lfu.bayern.de/luft/index.htm 
                  Infos des bayerischen Ministeriums für Umwelt 
                  und Gesundheit 
                  
                  http://www.stmugv.bayern.de/suche/index.htm?q=Feinstaub 
                  Pressemitteilung der 
                  Weltgesundheitsorganisation WHO von 2006 
                  
                  http://www.euro.who.int/document/AIQ/aiq_pr5oct06g.pdf 
                  Übersicht über kommunale Luftreinhaltepläne 
                  (Bamberg ist nicht dabei) 
                  
                  http://gis.uba.de/website/umweltzonen/lrp.php 
                    
                  Messungen 
                  Tageskarte Feinstaubbelastung deutschlandweit 
                  
                  http://www.env-it.de/umweltbundesamt/luftdaten/map.fwd?comp=PM1 
                  Überschreitungstabellen 
                  
                  http://www.env-it.de/umweltbundesamt/luftdaten/trsyear.fwd?comp=PM1 
                    
                  Bamberg 
                  Feintstaubmessungen in Bamberg 2008 (Achtung: 
                  Feinstaubkonzentrierungen meist nur in der kalten Jahreszeit) 
                  
                  http://www.stadt.bamberg.de/media/custom/332_8293_1.PDF?1226585409 
                  Artikel in der gaz 70: Eine Messung ist eine 
                  Messung ist eine Messung 
                  
                  http://www.gal.bamberg.de/Zeitung/gaz-70/Feinstaub.htm 
                  lokale Informationen und Aktionen des VCD 
                  Bamberg zum Thema Feinstaub 
                  
                  http://www.vcd-bayern.de/bamberg/feinstaub.html 
                    
                    
              
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